Warning

Lucy Goughs Garden Home Office

Styling AND teaching. I bloody loving it!

Wer hatte während der ersten Corona-Monaten die Nase vorne?
Antwort: Wer vorher schon im Home Office war.

Eine Geschichte, die das gut illustriert, ist die von Lucy Gough, einer englischen Interior Stylistin, der mit dem Lock Down ihre Aufträge wegbrachen. Lies hier, wie sie darauf reagierte und warum sie zwei Monate später mit eher mehr als weniger Geld aus der Situation hinausging. Es ist zugleich die Geschichte eines speziellen Home Offices und das Beispiel eines sehr guten Online Launches.

Darf ich vorstellen:

Lucy Gough, Interior-Stylistin

www.lucygoughstylist.com

Gearbeitet hat sie für viele namhafte englische Marken und Magazine. Sie styled Räume für Fotoshootings von Magazinen oder wie eine Innenarchitektin als bleibendes Interior. Sie lebt in London, hat zwei Kindern und ein wunderschönes Home Office, um das es (unter anderem) in diesem Artikel geht.

Und die Frage ist

Wie ging sie mit der Corona-Krise um,
als ihr schlagartig alle klassischen Aufträge wegbrachen?

 

Fangen wir beim Home Office an

Sie sagt, dass sie der Covid-Schock nicht ganz so schwer traf, weil sie bereits vorher schon 6 Jahre aus ihrem eigenen Home Office arbeitete.

Und zwar einem Gourmet-Home-Office. Wer uns kennt, weiß, dass wir als Home Office Fans Beispiele von schönen Kreativ-Räumen sammeln. Und Lucy Gough hat so einen Raum. Es ist einer dieser Garden Spaces, von denen wir hin und wieder sprechen, wenn wir verschiedene Home-Office-Typen unterscheiden: ein freistehender Arbeitsraum in direkter Nähe zum eigenen Haus im eigenen Garten. Konzentriert, spartanisch, cosy. Besonderes Feature: Die Stirnseite hat große Fenster und eine Glas-Tür mit Blick auf den Garten. Dadurch ist im Sommer die Arbeit mit offener Tür möglich. Dann sitzt sie fast im Grünen.

Alle Fotos von Matt Kerr

Bereits vor Corona eingespielte Routinen

Wir sagen seit einiger Zeit deutlich: Der Begriff  “Home Office” wird in den Medien so gut wie immer falsch verwendet. Dort bezeichnet er eine Sonderarbeitsweise von Angestellten, die in irgendeiner Ecke ihrer Wohnung remote arbeiten. Wenn wir von Home Office sprechen meinen wir einen eigenen separaten kreativen Raum (oder Räume), die in Nähe der eigenen Wohnung sind (oder gut integriert).

Das Home Office von Lucy Gough erfüllt genau diese Kriterien. Ihr Garden Home Office ist ihr Hauptarbeitsraum, das Zentrum ihrer Selbstständigkeit. Hin und wieder sitzt sie auch schon einmal in ihrer Küche am Tisch, aber das ist die Ausnahme.

Die Arbeitsweise vor Corona ohne ihren Online-Kurs

In ihrem Garden Office bereitete Lucy Gough vor dem Lock Down ihre Konzepte für ihre Foto-Shootings vor und fuhr dann nur für das eigentliche Shooting in das Fotostudio oder an die entsprechende Location, um dort mit den Fotografen an den Aufnahmen zu arbeiten. In dieser Zeit arbeitete sie auch bereits mit ihrem Partner zusammen in dem Garten-Arbeitsraum. Von daher ist es ein gemeinsames Home Office. Sie sitzen dann nebeneinander. Auch das war bereits vor Corona eingespielt. Sie schrieb uns:

So we already knew the we liked working together and had a routine in place.

Umgang mit den Kindern

Viele Paare mit Kinder erlebten die ersten Corona-Wochen als extrem anstrengend, weil die Kinder plötzlich im Haus waren. Bewährte Abläufe kamen durcheinander, die Kinder mussten rund um die Uhr betreut werden von “home schooling” bis “home playing”.

Zwei Dinge führten dazu, dass Lucy Gough es nicht so hart traf.

  • Zum einen waren ihre beiden Kinder beide unter 4 Jahren. Damit war “home schooling” nicht angesagt und es ging vor allem darum, ihnen zu zeigen, wie sie gut spielen konnten.
  • Der zweite Grund aber war das separate Home Office!

Und hier erinnern wir an unsere These, dass die meisten Menschen, die während Corona “im Home Office” arbeiten mussten, gar kein Home Office hatten. Sie arbeiteten ohne separaten Arbeitsraum direkt in der Wohnung. Oft im Schlafzimmer oder anderen Ecken, die im Lärmpegel der gesamten Familie lagen.

Lucy Gough schrieb uns speziell zu diesem Punkt:

Wenn wir nicht unser Garten-Studio gehabt hätten, wäre Corona ein Alptraum geworden. Dann hätte ich zusammen mit zwei Kleinkindern im Haus arbeiten müssen.

Und das ist exakt der Punkt, um den es in diesem Artikel geht.

Having some separation form the gardenhouse really helped for us to have a quiet working space.

Weil der separate, geschützte Arbeitsraum (das Home Office) bereits da war, konnte das private Familienleben von der professionellen Arbeit entkoppelt werden. Die Kinder konnten ungestört spielen, Lucy Gough konnte ungestört arbeiten. Bereits eingespielte Work-Life-Routinen der Familie griffen. Das ist unser Hauptargument für einen echten, getrennten Arbeitsraum, für alle, die ein smartes Geschäftskonzept vorantreiben.

Und dieser Raum wurde auch zum Ankerplatz für den Shift in der eigenen Arbeitsweise. Denn Lucy Gough wurde von Corona vor allem bei der Auftragslage getroffen. Ihre klassischen Shooting-Aufträge wurden alle innerhalb kürzester Zeit abgesagt.

Corona und nichts war mehr, wie es war

Bis Corona war Lucy Gough als Selbständige eher klassisch unterwegs. Sie hatte eine Website und bespielte auch Instagram, Pinterest und Facebook, aber das ganze hatte noch kein klares Ziel. Im Fokus stand noch, Aufträge als Stylistin zu bekommen. Mit Corona brechen ihr schlagartig vier große Fotoschootings bei Kunden und damit ihre Einnahmen weg.

Was tun?

Zunächst räumte sie ihr Haus auf. Als Stylistin kommt über die Jahre einiges zusammen. Decluttering als erste Reaktion auf Corona.

Aber natürlich tickt im Hinterkopf die Frage:

  • Was mache ich jetzt?
  • Was ist der nächste Schritt in meinem Geschäftskonzept?
  • Wie reagiere ich auf den Einbruch bei den klassischen Aufträgen?

Also die Entscheidung, endlich online zu gehen

Sie hatte schon einmal Interior Styling an einer Londonoer Design Schule unterrichtet. Und sie hatte auch schon einmal daran gedacht, irgendwann einmal aus diesem Material einen Onlinekurs zu gestalten.

  • Aber wie so viele Dinge, hatte sie es nicht getan
  • Im Lock Down beschließt sie, dies wirklich umzusetzen
  • Der Lock Down wird zum Katalysator für ihr erstes Digitalprodukt

 

Ich zeige Dir, wie Du Interior Stylistin wirst

Häufig sind die einfachen Themen die, die den Bedarf treffen. Sie sucht nicht nach fernen Topics. Sie erarbeitet einen Kurs, der in 6 Modulen zeigt, wie man Interior Stylist wird. Ein Rundum-Paket für Anfänger, die in die gleiche Profession einsteigen wollen, die sie so meisterlich beherrscht.

Die Themen des Kurses sehen so aus

  • Wie Du eine Vorstellungsmappe aufbaust
  • Wie Du in Projekten mit Mood Boards arbeitest
  • Case Studies ihrer Arbeit für große Firmen und Magazine
  • Vom Konzept bis zum Foto Shooting
  • Trends und ein Überblick, wie die Branche tickt
  • Tipps und Techniken

Weniger als 2 Monate bis zum Launch

Am 23. März geht England in den Lock Down. Mitte Mai geht ihr Kurs für mit einem Einführungspreis von 99 Pfund online. Sie bewirbt diesen auf ihren Social Media Kanälen. Es macht sich bezahlt, dass sie über Jahre nicht nur an ihre Firmenkunden gedacht hat, sondern ihr Wissen im Netz teilte. Innerhalb von 2 Wochen wird der neue Kurs 112 mal gebucht und bringt ihr in Kürze fünfstellige Einnahmen. Damit hat sie das Geld, das ihr verlorgen ging, wieder in der Hand.

Sie selbst ist von diesem Erfolg überrascht. Im Gespräch mit BBC sagte sie:

Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass mein Onlinekurs eine Nebensache zu meiner eigentlichen Karriere sein würde. Aber es ist jetzt mein Hauptfokus. Falls die klassischen Aufträge wieder anziehen, wird er mein passives Einkommen, welches ich mir immer gewünscht habe.

(Quelle: BBC News/Business, 23.06.2020: Creating an online course ’changed my life’)

 

Wandel von klassisch zu smart

Damit hat sie den Dreh geschafft, über den wir immer wieder in unseren Büchern, Gruppen und Kursen sprechen. Den Wandel von der reinen Auftragsarbeit zu eigenen, digital laufenden Produkten

  • Und ist dieser Online-Kurs bei Lucy Gough nur eine Eintagsfliege?
  • Quasi eine Fingerübung während eines Lock Downs?

Es ist mehr. Sie selbst sagt, dass dieser Kurs ihr Leben verändert hat. Ihre Sichtweise hat sich gedreht. Das zeigt sich auch daran, dass Lucy Gough gerade an ihrem zweiten Kurs arbeitet. Bei diesem zweiten digitalen Produkt bleibt sie nicht mehr allein in ihrer alten Profession (Interior Stylistin macht Angebot an Interior Stylisten).

Sie geht Cross-Over

Es ist ein Kurs an alle, “who want to style a home like a magazine.” Ein sehr spannender Schachzug. Sie geht aus dem Muster B2B heraus und launched einen Kurs E2C = Expertin vermittelt Wissen an Endverbraucher.

Fazit

Wir wünschen Lucy Gough wieder einen großartigen Erfolg mit ihrem zweiten Kurs und sind gespannt, ob sie in Zukunft das Profil der smarten Home Styling Expertin weiter ausbaut. Wir hatten den Artikel gestartet mit der Frage: Wer hatte im Home Office während der ersten Corona-Monaten, die Nase vorne?

Die Antwort ist: Wer vorher schon im Home Office war.

Lucy Gough wäre nicht ganz so schnell auf ihren Füßen gelandet, hätte sie (wie viele es hatten) eine ungeordnete, chaotische Situation in der Wohnung. Sie hatte neben ihren beiden Kindern The Hide und bereits eingespielte Routinen. Das war der Trick.

 


An dieser Stelle Danke auch an Lucy Gough, die uns Rede und Antwort stand und für die Fotos von Matt Kerr.

 

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Benoît Varlet
Klasse! Sehr inspirierend.
Sonnia Dettmer
Super motivierend!
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