Unordnung senkt Deine Kreativität

Weißt Du, was auf dem Foto zu sehen ist?

Dieser Artikel wurde 2018 auf dem Höhepunkt der Grippewelle in Hamburg geschrieben. Da es Ähnlichkeiten zur Corona-Krise gibt, haben wir diesen Artikel 2021 noch einmal überarbeitet.

In diesem Artikel findest Du

  • wie man sich in Krisen verhält
  • wie man Ordnung wieder herstellt
  • einige Beobachtungen, was Unordnung mit Deiner Produktivität macht
  • 6 Tipps, wie Du durch eine unordentliche Zeit gut hindurchkommst

Das siehst Du auf dem Bild

Auf dem Foto zu sehen ist eine Ecke in unserem Büro. Es ist eine Baustelle, die zum Liegen gekommen ist. Der Rest unseres Hauses sah über Wochen ähnlich aus. Dieser Artikel beschreibt, warum es dazu kam und warum wir Anfang 2018 eigentlich viel vor hatten, viel auf der Agenda, einen sehr guten Start ins Jahr und dann …


Was passierte mit uns in der Grippewelle 2018?

Wir erlebten 2018, was es bedeutet, wenn das Leben unordentlich wird. Drei Dinge zerschlugen unseren eingespielten smarten Business-Rhythmus:

  • Zum einen hatten wir uns vorgenommen „etwas“ im Haus und auf unserer Kreativ-Etage zu renovieren. Daraus wurden einige Fenster, die ausgetauscht, einiges, was umgebaut, diverse Räume, die neu gestrichen und viele, viele Lampen, die neu gelegt wurden. Wenn man die Wände anfasst, dann schon richtig. Am Ende waren insgesamt 5 Gewerke beteiligt … alleine das brachte die gewohnte Ordnung an Grenzen.
  • Dazu kam ein Grippe-Todesfall im nächsten Angehörigenkreis. Wir mussten uns schlagartig um viele Dinge kümmern: Papier- und Behördenkram neben all den persönlichen Prozessen, die ein Tod mit sich bringt.
  • Dann erreichte die Grippewelle auch unsere Handwerker (und auch uns).
  • Damit kam alles zum erliegen und torpedierte jeden noch so gut aufgestellten Plan.

Wir gehen nicht weiter ins Detail. Unter dem Strich sah unser komplettes Haus aber irgendwann so aus, wie das oben gezeigte Foto. Und es war nicht nur eine „äußerliche“ Unordnung. Auch in unseren Köpfen und Terminkalendern sah es zwischendurch wüst aus.


Einige Erfahrungen wollen wir aus dieser Zeit weitergeben

Wir sind erfahrene Home-Office Arbeiter und sprechen und schreiben viel über die Wichtigkeit des Kreativen Raums. Auch, dass einiges an Disziplin und Ordnung dazugehört, das eigene Business aufzubauen und in Betrieb zu halten (plus dass man dazu eine gewisse Ruhe und einen Schutzraum braucht). Diese Zeit war ein Lehrstück in puncto Chaos-Management.

Hier unsere wichtigsten Learnings aus einigen Wochen „Land unter“:


A – Unordnung senkt die Kreativität

Als Solopreneur ist die eigene Ordnung die Basis für das betriebliche Ergebnis. Wir meinen damit eine Umgebung, die so gestaltet ist, dass Du optimal arbeiten kannst. Das ist in unserem Kreativen Raum normalerweise der Fall. In dem Moment, in dem die Räume umgestellt und mit immer mehr Werkzeug belegt wurden, verlangsamte sich unsere Arbeit. Sie wurde schwergängiger. Spätestens als die Zimmerleute mit der Kreissäge in die Wände gingen, war es mit der Konzentration vorbei. Wenn dann noch andere Dinge dazukommen, gab es hin und wieder Tage mit totalem Stillstand in der kreativen Arbeit.

Wir haben natürlich nicht aufgehört. Unsere Intensivgruppen liefen weiter und auch in anderen Dingen haben wir die Spur gehalten. Aber ein Teil der sensiblen Dinge gingen nicht mehr. Unter anderem verzögerte es die Arbeit an unserem neuen Buch. Weil es viel schwerer ist, sich in der Unordnung zu konzentrieren, als in einer aufgeräumten Umgebung. Wir hatten das schon erwartet, waren über die Deutlichkeit dieses Zusammenhangs aber dann doch überrascht.

Folgerung

Wenn es so ist, dass eine unordentliche Umgebung die Kreativität senkt, dann bedeutet das, dass Du auf Deine Umgebung (Deinen Kreativen Raum) achten musst. Die Unordnung raushalten, den Überblick behalten. Gleich ob im Home-Office, im externen Büro, im Coworking oder unterwegs. Und wir meinen mit „Unordnung“ hier nicht das kreative Chaos, das die eine oder der andere braucht. Wir meinen damit einen Arbeitsraum, in dem Du Herr der Situation bist.


B – Hin und wieder überholt das Leben

Zum Leben gehören die Phasen, in denen die Dinge nicht gerade laufen. Wir hören auch in den Intensivgruppen immer wieder Biografien, die das bestätigen. Es gibt Jahre, die sind gut und zügig und es gibt andere, da passieren Dinge, die man einfach hinnehmen muss. Krankheit, Trennung oder Unglücke verlangsamen einen Geschäftsaufbau. Es kann gar nicht anders sein.

Folgerung

Wenn unser Leben hin und wieder unsere Planung durchkreuzt, bedeutet dies: Keine Planung darf so eng sein, dass sie eskaliert, wenn ein zusätzliches Ereignis eintrifft. Wir meinen nicht, dass wir uns von jedem Kleinkram die Planung zerschlagen lassen („Nein“ sagen zu können, ist nach wie vor eine smarte Tugend). Aber es gibt dann doch Tage, an denen das nicht geht. Für diese Fälle brauchst Du taktische Reserven und Puffer (Zeit wie Geld). Dann zahlt es sich aus, wenn Du Routinen hast und die laufenden Projekte nicht zu groß angelegt sind. Wir haben persönlich gemerkt, an welchen Stellen unsere Routinen schon stark und stabil waren und an welchen Stellen schwach.


6 Tipps aus einer Zeit der Unordnung

1 – Vorher einen Überlauf definieren

Bevor Du in einer bestehenden Struktur Dinge gravierend ändern: Überlege, wie Du ausweichen kannst und wo die Arbeit weitergeht. Wir haben ständig zwei Kernräume für die Arbeit freigehalten. Ohne diese wäre ein Fortgang nicht möglich gewesen. Das gleiche gilt für Server, Geräte, Strom, Fahrzeug, Lebensmittel, Wasser …: Was darf ausfallen, was ist Plan B? Digitale Nomaden schmunzeln jetzt. Alle anderen leben in einem Kartenhaus und sollten vor Augen haben, was passiert, wenn im Ernstfall eine Karte einknickt.


2 – Räume trotz Unordnung auf

Nimmt eine Unordnung immer weiter zu, kommt der Zeitpunkt, an dem Du am liebsten resignieren möchte und man die Dinge laufen lässt. Tue das nicht! Bleibe dran, nachzuräumen und das Chaos immer wieder einzugrenzen. Seien es Deine Daten auf dem Rechner, Deine Ablage, Deine Prozesse oder Dein Büro. Jeder Flecken Ordnung stabilisiert die Lage wieder etwas. Es gibt keinen Point of no Return. Du Kannst immer gegen Unordnung anarbeiten. Für kurze Zeit kann man Dinge laufen lassen. Sobald Du aber wieder bei Atem bist: Aufräumen.


3 – Stoppe zu große Projekte rechtzeitig

Merkst Du, dass die Zeitpläne gerade kollabieren, analysiere schnell, was davon betroffen ist und cancel zügig die Dinge, die nicht mehr zu halten sind. Versuchen nicht, verlorenes Terrain um jeden Preis zu retten. Damit würdest Du die Situation nur weiter verschlimmern. Sage in einer konstruktiven Weise ab oder unterteile Deine Projekte neu in überschaubare Teilabschnitte. Triffst Du gegenüber allen Beteiligten den richtigen Ton, kannst Du den verloren gegangenen Faden jederzeit wieder aufnehmen.


4 – Bleibe in der Kommunikation

Wir stellen immer wieder fest, dass Menschen in Krisen mit der Kommunikation aufhören. Freelancer, die sich zu viele Jobs aufgeladen haben und mit einem Ergebnis nicht rüberkommen oder in unserem Fall Handwerker, die durch Grippe total ausfielen. Das kann alles passieren. Stellen Sie aber das Handy nicht ab und lesen Sie weiter die Mails (was unsere Handwerker aber taten und viele in der Krise tun). Oder noch besser: Schreibe einen kurzen Einzeiler, was passiert ist. Dann können sich die anderen darauf einstellen. Jede Mini-Kommunikation ist besser als eine Nullkommunikation.


5 – Setzen Dir weiter Ziele

Höre trotz Chaos nicht auf, an jedem Tag kurz zu priorisieren und mit einer Checkliste die Arbeitspunkte zu ordnen. Nein, in einer Krisenzeit schaffst Du nicht mehr alle Punkte. Aber Du schaffst dennoch viel, wenn Du Dir nicht vom Chaos den Stift aus der Hand nehmen lässt.


6 – Pausenchancen wahrnehmen

Auch im größten Chaos scheint irgendwann die Sonne und aus irgendeinem Grunde ist gerade kein Handwerker im Haus, kein Telefon klingelt, kein Termin steht an, es gibt kein weiteres Unheil aufzuhalten. Dann bleibe nicht im Krisenmodus: raus aus dem Haus. Ab in die Sonne, das Leben genießen und auftanken.


Unser Fazit aus einer Phase der Unordnung

Lasse Dich von einer Chaosphase nicht ausschalten.

Wenn wir über „Think smart!“ nachdenken, gehört der Faktor „Umgebung“ auf jeden Fall dazu. Der Ort, an dem wir sind und arbeiten, hat Auswirkungen auf unser Denken, unsere Stimmung, unsere Kreativität und damit auf unsere Produktivität. Achte auf Deinen Kreativen Raum und wenn eine Krise kommt: steuern in ihm mit Fingerspitzengefühl weiter.

In diesem Sinne wünschen wir Dir viel Kreativität, wachsende Ordnung und gutes Vorankommen.


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