
So planst Du neue Produkte
Wie Du Deine Produkte auf die Reihe bringst – das ist zu beachten, wenn Du einen Produkt-Entwicklungsplan aufstellst
In diesem Artikel geht es um:
• Wie Du die Erscheinung von Produkten planst
• Welche Faktoren dabei wichtig sind
• Wie Du die Planung einfach hälst
Wie schaffst Du neue Produkte?
Was gehört zu einer Produkt-Planung?
Hin und wieder werden wir gefragt:
Wie schafft Ihr all die neuen Produkte von Euch?
Die Antwort ist: Wir planen das. Denn der Zufall ist selten ein guter Ratgeber. Auch wir müssen den einen oder anderen Plan ändern, aber ohne Planung der eigenen Produkte, wären wir nicht da, wo wir heute sind.
Deine Produkt-Planung klärt, welches Produkt Du wann entwickelst.
Um diese Planung aufzustellen, gibt es drei wichtige Faktoren:
- Deine Reichweite
- Deine Produkt-Treppe®
- Deine Launch-Frequenz
Denkst Du schon in Produkten?
Vorweg die grundlegende Frage, ob Du überhaupt schon in Produkten denkst. Viele Selbstständige arbeiten mit Aufträgen.
Im Auftrags-Modus hast Du in der Regel:
- Ein Kontakt-Management
- Eine Lead-Neugewinnung
- Eine Lead-Verfolgung
- Eine Auftrags-Bearbeitung
Du wirbst darum, neue Aufträge zu bekommen. Es entstehen Kontakte (Leads). Mit diesen sprichst Du, diese bekommen ggf. ein Angebot etc. Über diese Art von Lead-Marketing sprechen wir heute nicht. Hier hast Du eine Marketing-Planung aber keine Planung von neuen Produkten.
Heute geht es um von Anfang an als Produkte geplante Angebote.
Produkte aktiv selbst planen
Bei eigenen Produkten wartest Du nicht auf Aufträge. Du bietest aktiv eine definierte Lösung an. Diese Lösung bringst Du in „Produkt-Form“:
- Mit einem Produkt-Namen
- Mit einem festen Preis
- Mit einer Buchbarkeit
Ob dies Experten-Produkte oder dingliche Produkte sind, ist an dieser Stelle nicht entscheidend. Auch geht es heute nicht darum, wie Dein Produkt gut wird (wann es Deine Kunden anspricht, Umfang, Preis, wie Du es testest etc.).
Dein Produkt-Entwicklungsplan
Produkte auf die Reihe bringen
Welches Produkt erscheint wann?
Starten wir mit der Schlüssel-Frage für Deinen Produktplan: Der Reihenfolge der Erscheinung. Du wirst es kaum schaffen, alle Wunsch-Produkte an einem Stichtag zeitgleich fertig zu haben. Zumindest kennen wir niemanden, der das geschafft hat.
Du musst also entscheiden:
- Wann willst Du was herausbringen?
- Welches Produkt erscheint wann?
- Womit startest Du?
- Was folgt dann?
Um die Erscheinungsfolge zu entscheiden, raten wir zum folgenden Vorgehen:
1. Kenne Deine Reichweite
Plane nicht an Deiner Größe vorbei
Je größer Deine Reichweite ist, um so schneller kannst Du neue Produkte einführen und verkaufen. Daher ist das Wissen um Deine Reichweite wichtig, um zu entscheiden, mit welchem Produkt Du zuerst rausgehen kannst und wie viele Du in welcher Zeit schaffst.
- Hast Du diese Reichweite bereits?
- Oder musst Du sie parallel mit den neuen Produkten aufbauen?
Wir gehen in diesem Fall einmal davon aus, dass Du zwar Ansatzpunkte für Dein Marketing hättest, aber die Reichweite für die neuen Produkte mit aufbauen müsstest. Dann solltest Du nicht sofort mit einem Hauptprodukt starten (es sei denn, Kunden stehen bereit, die genau dieses bereits abgefragt haben).
- Du beginnst mit einem Reichweiten-Produkt.
- Also einem Produkt auf den untersten beiden Stufen der Produkt-Treppe®.
Mit diesem Produkt kannst Du dann zügig niedrigschwellig erste Kontakte und Kunden aufbauen, während Du am ersten Haupt-Produkt (das wir auf die Stufe 3 stellen) arbeitest.
Dies ist kein Artikel über Marketing, daher reicht hier die Aussage:
Für Deine Produkt-Planung erfasse zuerst die mögliche Reichweite von Dir. Denke dabei auch über Kooperationen nach: Wer hat Reichweite, über die Du Dein neues Angebot bekannt machen kannst?
2. Deine Produkt-Treppe® führt
Plane nicht ohne einen Masterplan
Natürlich geht es bei der Produkt-Planung darum, was Du überhaupt anbietest. Dafür ist die Produkt-Treppe® da. Deine Produkt-Treppe® bildet Dein Geschäftskonzept ab und ist Dein inneres Bild, was für Produkte Du herstellen willst.
- Manche nennen das eine Vision.
- Andere ein Geschäftsmodell.
- Wir nennen es Deine zukünftige Produkt-Treppe®.
- Auf dieser zukünftigen Treppe stehen die Produkte, die Du planst.
- Das ist nicht identisch mit der Realität.
- Denn diese Produkte sind noch nicht vorhanden.
- Wichtiger Faktor sind dabei Deine Produkt-Gattungen.
- Plane daher auch über die Gattungen.
- Ein Werkzeug dafür ist der Produkt-Finder von uns.
Was ist die Anzahl Deiner Produkte?
Auf der Produkt-Treppe beantwortest Du die Frage, wie viele unterschiedliche Produkte Du eigentlich haben willst.
- Planst Du als Autor 3 Buchtitel?
- Oder planst Du 10 Buchtitel?
- Planst Du 1 zentralen starken Online-Kurs?
- Oder mehrere Kurse?
- Hast Du als Händler ein Sortiment mit hunderten von Artikeln?
- Oder handelst Du vielleicht nur mit wenigen Stamm-Artikeln?
Du brauchst also eine Vision, wie viele Produkte Du überhaupt in Deinem Sortiment, Service, Erlebnis oder Experten-Programm haben wirst.
Unser Tipp:
Starte mit einer überschaubaren Anzahl und bringe diese Produkte zum Erfolg.
Die Produkt-Treppe ermutigt Dich, nicht zu viel zu planen
Die Produkt-Treppe zwingt Dich mit ihren 6 Stufen, nicht zu viel zu planen.
- Pro Stufe steht ein einzelnes Produkt.
- Oder eine Gattung von Produkten.
- Also ein Cluster aus ähnlichen Produkten.
Der erste Schritt ist, die Anzahl der Produkte festzulegen. Halte es überschaubar. Entwickelt sich Deine Treppe besser als erwartet, kannst Du immer noch oben auflegen.
Unser Fallbeispiel hat 6 Produkte
Um diesen Artikel einfach zu halten sagen wir:
Du willst in 3 Jahren 6 Produkte neu auf den Markt bringen.
Damit hättest Du schon einmal die erste Grobplanung:
- 6 Produkte
- 3 Jahre
- Pro Jahr bringst Du also 2 neue Produkte heraus.
Womit startest Du nun?
Du wirst in unserem 6er-Fallbeispiel am Ende auf jeder Stufe ein einziges Produkt stehen haben (bei Dir kann das anders sein. Dies ist nur zur Demonstration).
- Produkt Stufe 1
- Produkt Stufe 2
- Produkt Stufe 3 (hier starten wir mit der Planung)
- Produkt Stufe 4
- Produkt Stufe 5
- Produkt Stufe 6
Nun ein wichtiger Punkt: Du baust die Treppe nicht zwingend in der Reihenfolge der Stufen auf. Die Planung startet in der Mitte der Treppe, auf der Stufe 3.
Wann willst Du mit Deiner Stufe 3 public gehen?
Dann ist die nächste Frage in Deiner Produkt-Planung:
Wann kannst Du das zentrale Produkt auf Stufe 3 fertig haben?
Dein Produkt auf der Stufe 3 (Dein Arbeitspferd) legt die Benchmark Deiner Treppe und damit das mittlere Preis-Niveau, ist Deine Standard-Lösung und ist zugleich der Taktgeber in Deinem Produkt-Entwicklungsplan. Denn mit Deiner Nr. 3 willst Du frühstmöglichst rausgehen.
Wann ist dieses zentrale Produkt fertig?
Sagen wir einmal in 6 Monaten.
Dann ist die Folgefrage:
Solltest Du schon während der Entwicklungszeit Deines Haupt-Produktes mit Deinen Kund*innen Kontakt aufnehmen? Oder wird es Dir gelingen, sofort nach Erscheinung von 0 auf 100 Dein Hauptprodukt zu verkaufen?
Da wir gesagt hatten: Du musst vermutlich noch Reichweite aufbauen, raten wir dazu, frühstmöglichst mit Deinem Arbeitspferd fertig zu sein, aber nicht sofort mit der Nr. 3 in der Öffentlichkeit zu starten. Nutze die Entwicklungszeit Deines ersten Hauptproduktes mit einem kleineren Vorprodukt bereits in Erscheinung zu treten. Du bringst also zuerst ein Reichweiten-Produkt heraus. Du startest denkerisch also auf der Stufe 3, gehst aber zunächst mit einem vorlaufenden Produkt in die Öffentlichkeit.
Damit stände die erste Etappe Deines Produkt-Plans
Wenn Du für dieses Reichweiten-Produkt 2 Monate Entwicklung brauchst, wäre der erste grobe Zeit-Plan:
Monat 0
Start der Entwicklung des Reichweiten-Produktes.
Monat 2
Launch des ersten kleinen Produktes auf Stufe 1 mit dem Ziel, Kontakte aufzubauen.
Ab Monat 3
Entwicklung des Produktes Nr. 3
Während Kontakte sich aufbauen entwickelst Du Dein Arbeitspferd.
Monat 8
Launch des Produktes Nr. 3
Ab hier ist das erste Haupt-Produkt von Dir buchbar. Dein Konzept beginnt zu leben.
3. Deine Launch-Frequenz
Finde Deinen Entwicklungs-Rhythmus
Alle Autoren, Content Creators, Maker haben irgendwann einen kreativen Rhythmus. Dieser ist gelernt, weil sie oder er irgendwann herausbekommen hat, was in welcher Zeit geschaffen werden kann. Wir schreiben zum Beispiel 1 bis 2 Jahre an einem Buch. Und auch ein Hauptprodukt (wie der Produkt-Finder) entsteht nicht in 2 Monaten.
Sehen wir uns wieder unser Fallbeispiel an.
Von den 6 geplanten Produkten haben wir bereits 2 in eine Planung gebracht.
Was ist aber mit den anderen 4 Produkten?
Um festzulegen, wann Du diese entwickelst, ist es gut, Deine Launch-Frequenz festzulegen.
Wie häufig erscheint bei Dir ein neues Produkt?
In unserem skizzierten 6-Produkte-Fall ist Deine Launch-Frequenz recht einfach abzuleiten:
- 6 Produkte in 3 Jahren
- 2 Produkte pro Jahr
- 1 Produkt im Frühjahr
- 1 Produkt im Herbst
Achte auf den Rhythmus Deiner Kunden
Welche Launch-Zeitpunkte für Dich gut sind, hängt von dem Jahres-Rhythmus Deiner Kunden ab. Es gibt Themen die nicht im Sommer veröffentlicht werden sollten. Es gibt Dinge, die perfekt zu Weihnachten starten u.s.w. Wann werden Etats vergeben? Berücksichtige das. An dieser Stelle passt sich Dein kreativer Rhythmus an den Rhythmus Deiner Kunden an.
Bei normalen Experten-Themen sind Frühjahr und Herbst gute Korridore.
Wie viele Launches sind gut?
Schaffst Du mehr Launches als 2 pro Jahr, könntest Du noch mehr Produkte herausbringen.
Du musst dabei aber immer im Hinterkopf haben:
- Wirst Du mit dem neuen Produkt fertig?
- Schaffst Du also die Entwicklung bis zum angesetzten Launch?
- Das ist oft einfacher gesagt als getan.
- Und schaffst Du den Launch zu organisieren?
Dies hat oft mit zusätzlicher Produktion von Content und Promotion-Terminen zu tun. Unterschätze die Arbeit an einem Launch nicht. Setze also die Launch-Frequenz nicht zu eng. 2 Launches pro Jahr ist in unserem Fallbeispiel ideal. Das klingt schaffbar.
Je mehr Reichweite, desto mehr Launches möglich
Wie schon gesagt: Hast Du eine hohe Reichweite, kannst Du mehr launchen. Hast Du wenige Kontakte, wären wir etwas zurückhaltender. Denn selbst ein gutes Marketing kann auf der Basis einer geringen Anzahl von Kontakten nur wenig bewirken.
4. Dein Gesamtplan
Bist Du soweit gekommen, kannst Du in unserem Fallbeispiel die gesamten 3 Jahre durchplanen. Denn mit der Festlegung der Launch-Frequenz weißt Du, wann die anderen 4 Produkte fertig sein sollen.
Zwei Produkte pro Jahr bedeutet:
Das Zeitfenster für die Produkt-Entwicklung ist maximal 6 Monate.
Aber plane bitte nicht die vollen 6 Monate ein. Denn Du hast noch anderes zu tun, willst auch etwas Urlaub machen etc. Sagen wir also, Du hast 3 Monate. Die restliche Zeit geht in Marketing und anderes.
Plane Deinen kompletten ersten Produkt-Zyklus
Nun kannst Du Deinen kompletten Produkt-Entwicklungsplan aufstellen:
Jahr 1
- Januar – unverplant
- Feb / März – Entwicklung Produkt Stufe 1
- April Marketing + Launch
Der erste Launch (Produkt Stufe 1) ist also im April.
- Den zweiten Launch hast Du z.B. im Oktober angesetzt.
- Dann hast Du 5 Monate Zeit bis dorthin.
- Von denen Du 4 für die Produkt-Entwicklung nutzt.
- Mai / Juni = Entwicklung Produkt Stufe 3.
- Juli = Urlaub
- August / Sept = Entwicklung Produkt Stufe 3.
Oktober ist dann der Launch des zweiten Produktes, Deines Arbeitspferdes. Damit kannst Du Deinen Kund*innen etwas Substantielles anbieten.
Von jetzt an bleibst Du in diesem Entwicklungs-Rhythmus, bis Deine geplante Treppe steht.
Jahr 2
- Von Oktober bis März hast Du 4 Monate Zeit
= November bis Februar - 1 Monat hast Du Urlaub oder ähnlich
- 2 Monate entwickelst Du das Reichweiten-Produkt für Stufe 2.
- Dann Marketing + Launch Vorbereitung
Der Launch des dritten Produktes ist dann im März.
- Danach hast Du 6 Monate bis Oktober.
- April bis September.
- 4 Monate davon nutzt Du zur Produkt-Entwicklung.
Im Oktober des zweiten Jahres bringst Du Dein viertes Produkt heraus.
Jetzt wieder ein Hauptprodukt. Entweder auf Stufe 4 oder Stufe 5.
Jahr 3
Im dritten Jahr gehst Du ebenso vor.
Am Ende der drei Jahre hast Du 6 Produkte veröffentlicht.
Gratulation, Du hast es geschafft.
Fazit
Produkte zu planen vermeidet blinde Produktion
Du wirst vermutlich eine andere Anzahl von Produkten haben und vielleicht auch in einem anderen Zeitfenster planen.
- Du kannst diese Methodik aber einfach anpassen.
- So zu planen ist nicht schwer.
Das es leicht ist, einen Produktions-Plan zu erstellen bedeutet nicht, dass es unwichtig wäre. Ein solcher Produkt-Plan führt fast immer dazu, mit Deiner Zeit achtsamer umzugehen. Denn eine Falle bei Smarten Konzepten ist, sich zu viele Produkte vorzunehmen, dies nicht wirklich zu planen, blind loszuarbeiten und diese dann nicht fertig zu bekommen. Das ist nicht smart.
Mit einem Produkt-Entwicklungsplan merkst Du dagegen schnell: So und so viele Produkte passen in Dein Jahr. Meist sind es weniger, als Du Dir gedacht hast. Wenn Du das entdeckst, kannst Du entweder die Zahl der Produkte verringern. Das zwingt Dich, Dich auf Deine besten Dinge zu konzentrieren. Oder in einer ersten Runde die Produkte in einer Version 1 etwas abgespeckt herauszubringen. Hast Du dann alle Produkte in einer ersten Version auf Deiner Treppe stehen, fängst Du wieder von vorne an und überarbeitest die Produkte und launchst dann die verbesserte Version 2.