Mit zwei Treppen arbeiten
- Wann Du mit zwei Treppen arbeitest
- Warum Du mit zwei Treppen arbeitest
Ziel ist ein klares Angebot
Hast Du klare Produkte, hast Du Erfolg
Die Produkt-Treppe® ist dafür da, Deine Angebote (Produkte) gerade in der Soloselbstständigkeit optimal zu strukturieren. Erfolg entsteht, wenn Du in einer hohen Klarheit nach außen gehst.
Klarheit hast Du
- wenn Du weißt, was Du tust
- wenn Du Deine Produkte kennst
- wenn Deine Produkte eine klare Logik haben
Verstehen Deine Interessenten nicht, was Du anbietest, hast Du schlechte Karten. Höre also auf mit einer Bauchladen-Selbstständigkeit oder willkürlicher Content-Produktion. In einem smarten leichtlaufenden Business wirst Du ohne gut geklärte Produkte nicht landen.
Ziel ist eine schöne, klare Produkt-Treppe®
Zunächst geht es um EINE Produkt-Treppe:
• Die Produkt-Treppe® zwingt Dich, einfach zu bleiben
• Was stellst Du auf Deine 6 Produkt-Stufen?
• Wir empfehlen klare, einfache Treppen
• Es gibt sogar Super-Simple-Concepts
• Das sind Ein-Produkt-Konzepte
• Also ein einziges starkes Angebot auf der Stufe drei
• Einige Treppen haben also weniger als 6 Produkte
• Auch beim Start hast Du nicht immer sofort alle 6 Stufen bestückt
Der Standard ist eine Treppe
Wenn Du also mit EINER Treppe auskommst. Perfekt. Doch in der Praxis gibt es immer wieder Fälle, an denen die eine Treppe zu eng wird. Dann hast Du alle Freiheit, mit mehr als einer Treppe zu arbeiten.
Arbeiten mit zwei Produkt-Treppen
Hin und wieder hilft eine zweite Produkt-Treppe® ungemein
Das Schöne an der Treppe ist: Du kannst sie flexibler als andere Tools einsetzen. Bei Bedarf arbeitest Du einfach mit zwei oder drei Treppen parallel.
In der Praxis startest Du oft mit einer Treppe. Dein Angebot kommt bei einer bestimmten Gruppe gut an. Dann fällt Dir auf: Du könntest das gleiche Angebot auch einer komplett anderen Gruppe machen.
Beispiele dafür
- Du hast bisher nur für Frauen gearbeitet.
Aber es fragen hin und wieder auch Männer an. Was tun?
(Siehe dazu Fallbeispiel A) - Du hast in zwei Ländern / Regionen andere Profile.
- Du hast bisher nur für Selbstzahler gearbeitet (also Personen, die Deine Leistungen aus eigener Kasse bezahlen). Nun fragt eine Firma an, ob Du das Gleiche auch Inhouse durchführen könntest.
(Siehe dazu Fallbeispiel B = EDGY) - Du hast Kunden mit sehr unterschiedlichen Leistungs-Leveln
(Anfänger, Fortgeschrittene, Superprofis)
Es gibt also in allen fünf Solopreneur-Typen Situationen, in denen Du plötzlich verschiedene Kundengruppen hast.
- Die Kunden sind anders
- Ihre Bedürfnisse sind anders
- Ihr Kundenerlebnis unterscheidet sich
In solchen Fällen denkst Du über eine zweite Produkt-Treppe® nach.
Wann trennst Du Deine Treppen?
Du trennst Deine Treppe nicht leichtfertig. Die Produkt-Treppe® spiegelt Dein Business wieder und Du willst nicht mit vielen Konzepten unterwegs sein.
Zwei Gründe gibt es, die Treppe zu trennen
A – Inhalte sind tatsächlich nicht gleich
B – Die Entscheider sind komplett andere
In beiden Fällen hilft Dir eine zweite Treppen, Dein Portfolio stringent für die jeweils passende Gruppe abzustimmen. Du bekommst dadurch einen besseren Durchblick und auch nach außen entsteht mehr Klarheit.
Unterscheide: Es geht in diesem Artikel wirklich um getrennte Produkte. Also Produkte, die neu auf andere Kundengruppen abgestimmt sind. Es geht nicht einfach um unterschiedliche Marketing-Funnels. Merke: Jedes Produkt kann beliebig viele Funnels haben. Ein Produkt ist aber eindeutig in Titel, Preis und Inhalt.
Wichtig: Getrennte Treppen bedeutet nicht, getrenntes Business. Du kannst unterschiedliche Treppen unter einer Marke führen. Du verwendest auch eine Website (mit unterschiedlichen Landing Pages) etc. Siehe es wie unterschiedliche Türen. Hinter jeder öffnet sich eine andere Kundenwelt.
Gehen wir einmal die zwei Fälle durch. Wir nehmen beides Mal eine Smarte Expertin. Die Argumentation wäre aber bei Smarten Händlern etc. gleich.
Fallbeispiel A
Zwei Treppen mit ähnlichen Inhalten
- Du hast ein Experten-Programm.
- Wann wäre in diesem Fall eine zweite Treppe angeraten?
Die zweite Treppe macht Sinn und erhöht die Klarheit, wenn Du ähnliche Inhalte hast, diese aber für eine spezifische Gruppe zusätzlich in einem “eigenen” Programm aufsetzt. Im Fallbeispiel A hast Du eine Haupt-Treppe für Deine Haupt-Kund:innen und eine Neben-Treppe für eine Spezialgruppe.
Beispiel fiktive Empowerment-Expertin
Du hast ein Empowerment-Programm für Frauen. Es ist spezifisch, kommt gut an. Die Frauen lieben es. Und sie lieben es, unter sich zu sein. Dort hast die Brille “female” auf. Du beantwortest alle Problemstellungen immer aus der Sicht einer Frau.
Dieses Programm einfach mal eben für einen Mann zu öffnen, wär unschlau. Wenn Dein Lösungsansatz aber auch bei Männern funktioniert und Du von einem Partner einer Frau angefragt wirst, ob man das auch einmal “nur für Männer” machen könnte.
Was dann?
Das wäre eine Situation, in der Du nicht Deine erste Frauen-Programm-Treppe mit Männerangeboten ergänzt, sondern parallel eine Männer-Treppe aufstellst. Dies kann zunächst zum Test (oder permantent) eine reduzierte Treppe sein.
In einer solchen Situation hast Du einen ähnlichen bis gleichen Aufbau der Produkte, aber die Inhalte sind anders abgemischt.
Wie wäre das bei einem Maker-Konzept?
Wie schon gesagt gibt es ähnlich Situationen bei Makern, Händlern, Services und Kreativen. Händler:innen trennen naturgemäß oft Ihre Portfolios in Frauen- und Männer-Sortiment. Auch bei Services oder Erlebnissen bietet sich dies oft an.
So hat Sternglas als Uhrenmaker eine Männer- und Frauentreppe, die sich stark unterscheidet: Die Männeruhren folgen einer anderen Logik als die Frauenuhren.
Fallbeispiel B
Zwei unterschiedliche Entscheider-Gruppen
- Beim Beispiel A unterschieden sich die Kunden im Geschlecht.
- Daher machte es Sinn, die Produkte geschlechtsspezifisch zu trennen.
Der Grund für zwei Treppen kann aber auch im Entscheidungs-Verhalten liegen. Oder anders gesagt: Der Anfahrtsweg an Dein Produkt ist so unterschiedlich, dass getrennte Treppen Sinn machen, weil sehr unterschiedliche Entscheider:innen sich für Dein Angebot interessieren.
WICHTIG: Deine Kunden sind nicht immer die NUTZER Deines Angebotes. Faustformel: Der Kunde ist der, der bezahlt! Bezahlt also plötzlich ein anderer Deine Leistung, hast Du eine andere Entscheider-Situation.
Spielen wir das an einem konkreten Beispiel durch.
EDGY – Smarte Solopreneurin mit Englisch-Coaching
Sarah Plochl aus Hamburg gründete EDGY und ist damit eine Smarte Expertin.
Sie zeigt, wie Du Dich mit Deinem Englisch professionell wohl fühlst und vorankommst. Dabei geht sie einen Schritt weiter als der normale Sprachunterricht.
Sarah coacht Kreative and High-Level Professionals, wie sie es schaffen, sich frei und selbstverständlich englisch auszudrücken. Und fängt dafür nicht auf der Ebene der Vokabeln und der Grammatik an. Es ist also mehr Sprachcoaching als Sprachunterricht. Ein Entblocken der Fähigkeiten, die Du eigentlich schon hast. Kombiniert mit gezielten Aufgaben, die das unterstützen.
Treppe 1 = Selbstzahler
- Ihr Angebot startete sie mit Gruppen und 1:1 Coaching
- Die High-Level-Professionals buchen selbst
- Eine Produkt-Gattung sind die 1:1 Coachings
- Die andere Produkt-Gattung sind Gruppen
- Beides funktioniert real oder online
- Gleich was es ist, Selbstzahler zahlen ihre EDGY-Produkte selbst
Dann kam aber eine Führungskraft einer Firma auf sie zu und fragte:
Kannst Du das auch bei uns Inhouse machen?
Denn wir stellen gerade unsere Firmensprache auf englisch um.
Ja, natürlich kann sie das. Wenn sie aber dieser Nachfrage nachgeht (was sie tat), ändert sich strategisch etwas:
- Sie hat ein neues Kunden-Segment eröffnet.
Treppe 2 = Firmenaufträge
- Sind diese Produkte anderes als die Angebote für die Selbstzahler?
- Wir sagen: Ja.
- Weil hier andere Entscheider:innen über die Vergabe entscheiden
- Weil es hier andere Argumente für das Angebot gibt
- Weil hier auch die internen Abläufe anders sein werden
In unseren Augen ein eindeutiger Fall, eine zweite Treppe zu eröffnen. Streng genommen ist der Inhalt identisch. In beiden Fällen macht Sarah Profis fit, sich mit ihrem Englisch ins Gespräch zu trauen. Aber der Rahmen um die Buchung (die Customer Jorney) ist sehr unterschiedlich. Eine eigene (privat-profesionelle) Entscheidung ist anders als eine, die über einen Firmen-Tisch geht.
Fazit
Eine Produkt-Treppe® reicht nicht immer aus. Die Lösung: Du kannst mit einer zweiten oder dritten Treppe arbeiten. Das erleichtert Dir dann die strategische Arbeit, wenn es tatsächlich bei Dir unterschiedliche Kundengruppen oder Customer Journeys gibt. Trenne Deine Treppe nicht leichtfertig, aber tue es, wenn das Deine Struktur verbessert.