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8 digitale Trends nach Corona

Gute Nachricht für smarte Konzepte

Die Pandemie hat viele Schattenseiten. Für smarte Geschäftskonzepte gibt es aber auch gute Nachrichten: Die digitalen Komponenten machten in den letzten Monaten einen gewaltigen Sprung nach vorne. Die Folge: Du kannst immer besser digital arbeiten und smarte Ideen umsetzen.

 

Aber wir wollten das genau wissen.

Du hast mitbekommen, dass Anwendungen wie Zoom plötzlich von allen genutzt werden. Aber es ist mehr passiert. Der Lockdown brachte so viel Bewegung in die digitale Szene, dass wir zwei Monaten lang digitale Komponenten nach Post-Corona-Veränderungen durchforsteten. Die Ergebnisse sind in unserer Komponenten-Liste Version 3 veröffentlicht. 

 


Hier die zentralen Erkenntnisse aus unseren Recherchen

Der Lockdown verstärkte die digitale Schubkraft auf zwei Ebenen.

 

Trend 1 (ein anhaltender Trend)

Immer mehr und bessere Komponenten

  • Es gibt viel mehr Komponenten als früher
  • Es sind technisch ausgereifte Tools und Plattformen
  • Die Integrationen werden vielfältiger

Dieser von uns als “Komponentensprung” bezeichnete Trend ist seit einigen Jahren beständig und wurde durch Corona in keiner Weise gebremst. Im Gegenteil: Während Flugzeuge am Boden standen, liefen die SaaS-Plattformen heiß. Mehr als eine Firma legt mit neuen Lösungen nach. Es gibt in der Liste auch einige wenige Abgänge, dies sind aber normale Marktbereinigungen.

Augenscheinliche Folge dieses Zuwachses:

Der Umfang unserer “best of” Tools für smarte Selbstständige und Solopreneure machte einen Sprung von 350 auf 500 Empfehlungen. Und das, obwohl wir auch bei den 350 noch einmal ausgedünnt hatten.

 

Trend 2 (ein Durchbruch)

Die Akzeptanz geht steil nach oben

Neue Technik bedeutet nicht, dass sie akzeptiert wird. Corona schob aber undwiderruflich einige bestehende Techniken innerhalb von Wochen über die Massen-Anwendungs-Schwelle.

  • Chatrooms wie Slack und Teams haben einen großen Sprung gemacht
  • Whiteboards wie Miro und Conceptboard sind plötzlich in aller Munde
  • Videomeeting á la Zoom ist kein Spezialisten-Thema mehr
  • Home-Office ist in neuer Dimension akzeptiert
  • Vernetzte Plattformen etablieren sich als Grundlage für Geschäftskonzepte
  • Taskboards springen endgütlig ins normale Geschehen

Corona hat das geschafft, was die Bundesregierung nicht hinbekommen hat: Digitalisierung in Deutschland aus der Nische zu holen.


Diese beiden grundlegenden Trends haben direkte Folgen auf deine smarte Arbeit.

 

Trend 3

Lösungen haben eine höhere Passung

Du hast Zugriff auf mehr und passendere Komponenten. Es lohnt sich zu vergleichen und das „passende“ Komponenten-Set zu schnüren. WordPress in Kombi mit einigen Plugins ist nicht mehr die einzige Lösung.

  • Suche Deine Komponenten gezielt nach Deinem Solopreneur-Typ aus
  • Wähle Die zu Dir passende Größe

 

Trend 4

Du kannst mehr digital verkaufen als früher

Viele Formate, die früher von Kunden skeptisch gesehen wurden, sind “normalisiert”. Beratung am Bildschirm, Fernwartung, Online-Trainings, Education – all das wird mehr gewünscht und schneller gebucht. Die Zeit der Smarten Experten war vorher schon angebrochen, mit Corona sprang aber die gesamte Gesellschaft quasi über Nacht in diese Epoche hinein. Prognose: Viel vom New Normal wird bleiben.

  • Smarte Konzepte mit Online-Angeboten kamen besser durch
  • Beratungs- und Expertenmodelle haben besonderen Zuwachs

Das ist der eigentliche Hebel für dein smartes Konzept. Die neue Akzeptanz in Kombi mit der Vielfalt der neuen Komponenten ist der Durchbruch für neue Angebote. Bleibe daher nicht mehr in deinen alten Strukturen.

 

Trend 5

Viele Plattformen stellten auf Paid-Basic um

Aber beim Durcharbeiten der Tools fiel uns noch eine Sache auf. So gingen bei vielen Komponenten im Lockdown die grünen Lichter aus. Um das zu verstehen: Wir markierten bisher in der Komponenten-Liste kostenlose Angebote mit einem grünen Punkt.

Vor Corona gab es bei vielen Plattformen großzügige Freemium-Modelle. Smbolisiert oben durch das Icon mit der 0 für Free und dem Abo für mehr Leistung. Der Basistarif (für viele Solopreneure ausreichend) war kostenlos, Testzugänge liefen über einen ganzen Monat. Das hat sich bei vielen Komponenten geändert. Als die Server im Lockdown an die Grenzen kamen, strichen viele Plattformen ihre freien Tarife, Testzugänge wurden kürzer.

Unsere Prognose

  • Die freien Tarife kommen nicht mehr im alten Umfang zurück
  • Paid Content wächst, Basistarife kosten gleich Geld, Paid Walls werden stärker
  • Die Plattformen haben hohe Nachfrage und müssen weniger verschenken
  • Damit können Komponenten im Schnitt für dich teurer werden
  • Ganz klar: Paid-Abo-Modelle sind in Zukunft das favorisierte Modell

 

Trend 6

Integrierte Systeme bündeln Funktionen

Kann der Trend oben die Kosten erhöhen, sinken die Kosten an einem anderen Punkt. Es etablieren sich eine Reihe von All-in-One Lösungen, die (wenn man alles bei ihnen laufen lässt) unter dem Strich den Preis nach unten drücken. Microsoft 365 und Zoho ONE wären dafür zwei Beispiele bei den Suiten. Websitebaukästen wie Chimpify, Newsletter-Plattformen und Landing-Page-Generatoren sind ein anderes Feld, in dem sich die Funktionsfülle immer mehr steigert. CMS kann Marketing oder umgekehrt, Marketing kann auch Website.

  • Wenn Du Non-Techie bist: Integrierte Systeme können für dich besser sein
  • Sieh dir z.B. Angebote wie Chimpify oder Spreadmind an, bevor du alles selbst einzeln zusammenstellst
  • Oder eben komplette Worksuites. Google nennt z.B. die G-Suite in Zukunft “Workspace”

Die Technik wird also besser, das Komponenten-Büffet ist reichlich gedeckt.

Nur darf man nicht mehr einfach zugreifen.

 

Trend 7

Smartpreneure müssen immer mehr aufpassen

Ist die Pandemie auf der einen Seite chaotisch, ist ausgerechnet auf Seiten der digitalen Komponenten die Wild-West-Zeit vorbei. Mit der Inkraftsetzung der DSGVO 2016 / 2018 gilt der neu Datenschutz der Europäischen Union. Das führte zu einer großen Phase der Verunsicherung. Gerade bei Solopreneuren und Smarten Experten. Vorher oft diskutiert und nur wahrgenommen, wird diese Versordnung immer mehr umgesetzt.

Wenn das Ganze nur funktionieren würde. Die DSGVO macht es nicht leichter.

In der  Komponenten-Liste ist es bei vielen Angeboten z.B. nicht möglich, abschließend zu bewerten, ob eine Plattform nun DSGVO-rechtskonform arbeitet oder nicht. Beispiel: Welche US-Tools kann man nutzen, nachdem der Europäische Gerichtshof im Juli 2020 den Privacy Shield für ungültig erklärte? Das sind Fragen, die möchte man sich im Alltag nicht stellen. Die Antworten ändern sich nach politischer Tagesform.

Gefühlt ist dies das Gegenteil des angestrebten Zieles: Es gibt eine Betreiberunsicherheit, keine Rechtssicherheit.

Einige Dinge sind aber sicher

  • Der Datenschutz spielt eine immer wichtiger Rolle
  • Die Unterscheidung privater Nutzung und Business-Nutzung wird immer schärfer
  • Du solltest nicht mal eben Deine private Infrastruktur für Dein Business mitnutzen
  • Du musst dokumentieren, was Du tust, gerade auch, wenn Dinge unklar sind
  • Gerade wer Home-Office arbeitet sollte sensibler werden

Wir haben daher einige Wackelkandidaten rausgeworfen, haben vorsichtiger empfohlen und markieren, wo Du in professionelle Systeme umsteigen solltest. Die revisionssichere Speicherung von E-Mails ist nur ein Aspekt dieses Themas.

 

Trend 8

Du kannst deine Hardware frei wählen

Dafür gibt es Erleichterung beim Kauf der Hardware. War früher der Kauf eines Rechners eine Glaubensangelegenheit (Dose oder Apple), ist diese Schlacht vorbei. Komponenten laufen fast nur noch cloudbasiert über App oder Browser. Damit spielt die Hardware eine immer untergeordnetere Rolle. Apple verliert bei uns einige Punkte, weil Apple so gut wie keine an Profis adressierte Software mehr entwickelt (fehlende Worksuite). Microsoft werten wir auf, weil Teams in Kombi mit Microsoft 365 einer der Corona-Gewinner ist.

Aber dies sind Software-Entscheidungen. Mit welchem Laptop (Hardware) du deine Komponenten anfliegst wird immer irrelevanter.

 

Fazit

Die Komponenten-Revolution geht gerade durch die Pandemie in die nächste Phase. Gut dabei: Du bekommst mehr Möglichkeiten und digitale Optionen. Aber es ist zugleich für dich der Zeitpunkt, die digitale Technik noch ernster zu nehmen und noch einmal Inventur zu machen.

  • Was hat sich von Deinen Tools bewährt?
  • Welche sind überaltert oder datenproblematisch?
  • Wo ist es Zeit, sich von alten Tools zu trennen?
  • Wo kannst Du auf bessere Systeme wechseln?

Wir geben dem Internet keine Versionsnummern wie 3.0 oder ähnlich. Eindeutig ist aber: Corona hat verstärkt, was ohnehin kurz davor war, den nächsten Sprung zu tun. So gesehen ist für Dich der Zeitpunkt für smart 2.0 auf jeden Fall gekommen.

 


Die Komponenten-Liste mit den Ergebnissen findest du hier

Eine Checkliste zur Einschätzung Deiner eigenen Komponentenkompetenz findest Du hier

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Manuel Schmöllerl
Gratuliere! Ich bin schon gespannt auf die neue Liste.
Die ersten beiden Versionen waren ja schon grandios.
Obwohl ich selbst UnternehmerInnen bei der Digitalen Transformation helfe und unterstütze, sind auch für mich immer wieder neue Perlen dabei.
Marcus Klug
Bei dem Thema DSGVO könnte es zukünftig ein echtes Problem geben, was die Privacy Shield-Geschichte und die jüngsten Gerichtsurteile anbelangt, Stichwort “Serverplätze in Europa”. Denn nach wie vor kommen zahlreiche wirklich innovative Tools und Komponenten aus den Staaten. Man kann also nicht einerseits den Datenschutz verschärfen, andererseits kaum adäquate Lösungsansätze aus Deutschland & Co. anbieten, was die Smartianisierung von Komponenten anbelangt. Datenschutz und Entwicklung stehen hier meiner Meinung nach im absoluten Missverhältnis zueinander. Das ist quasi “digitale Quarantäne”.

Da fand ich es heute schon erfrischend von einer Live-App für Smartphones zu lesen, die mal aus Frankreich kommt: https://www.livapp.fr

Zwei weitere Trends, die mir in der Aufzählung fehlen:
1.) Service und Echtzeit-Kommunikation werden immer wichtiger, die direkte Kommunikation mit Kunden, etwa über zusätzliche integrierte Chat-Boxen und Frage-Tools. Smarte Service-Schnittstellen.

Das sieht man an solchen Komponenten wie unter anderem Re:Plain. Oder wie man Kunden direkt über automatisierte Schnittstellen passende Angebote machen kann. Beispiel Pipedrive. Mal sehen wie die DSGVO und unsere teilweise kuriosen Datenschutz-Richtlinien in Zukunft da hinterher kommen …

2.) Womit wir schon bei dem nächsten Mega-Komponenten-Trend angelangt wären. Der Verbindung von verschiedenen Komponenten miteinander. Wie IFTTT, Zapier usw. Demnächst auch verstärkt mit Bots und künstlicher Intelligenz vermischt 😀

Da funktioniert Datenschutz 1.0 überhaupt nicht mehr … Es sei denn, man will absichtlich zurück in die digitale Steinzeit in Europa …

Smart Business Concepts
Hallo Marcus, das Problem DSGVO ist wirklich ein Problem. Viele Praktiker machen derzeit einfach weiter, weil alles andere kaum praktizierbar wäre. Man hofft darauf, dass es ein neues Folgeabkommen gibt. Denn was wäre die Alternative: Man darf keine US-Komponenten mehr nutzen? Deutschland kann mit den internationalen Tools nicht mithalten. Ergo bekommen wir Kopfschmerzen, wenn wir die DSGVO zu scharf schnüren.

Die beiden von Dir genannten Trends würden wir unterstützen: Chats und Fragetools werden wichtiger und die Wasserträger zwischen den Komponenten werden mehr. Wir hatten das salopp im Artikel so formjuliert “die Zahl der Integrationen wächst”. Wir keinen gerade eine Solopreneurin, die Thinkific (kanadische Plattform) mit Zapier an ihre anderen (deutschen) Komponenten angebunden hat. Das ging.

Smart Business Concepts
@Manuel Schmöllerl: Danke zurück. Und wir haben uns Mühe gegeben. Hoffe es ist ein Perlenkasten.
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